Johann Meyer

Johann Meyer

Wiss. Mitarbeiter

Kirchengeschichte u.b.B. der Neueren u. Neuesten Kirchengeschichte
Institutsgebäude
Beethovenstraße 25
04107 Leipzig

Telefon: +49 341 97 - 35433

Kurzprofil

Seit dem Wintersemester 2019/2020 arbeitet Johann Meyer als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Kirchengeschichte (Prof. Dr. Klaus Fitschen). In Forschung und Lehre befasst er sich vor allem mit dem Verhältnis von Christentum und Technik, besonders in der Kirchlichen Zeitgeschichte, sowie der Geschichte des Protestantismus in Frankreich. Einen weiteren seiner Arbeitsschwerpunkte bildet die Religionslehrerbildung im Fach Kirchengeschichte.

Berufliche Laufbahn

  • seit 10/2019
    Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig, Institut für Kirchengeschichte, Lehrstuhl für Neuere und Neueste Kirchengeschichte
  • 01/2019 - 07/2019
    Fachlehrer für Geschichte und Ev. Religion am Internationalen Gymnasium Pierre Trudeau in Barleben bei Magdeburg
  • 09/2016 - 05/2017
    Studentische Hilfskraft an der Philosophischen Fakultät der TU Dresden, Institut für Evangelische Theologie, Professur für Biblische Theologie
  • 10/2013 - 05/2017
    Studentische Hilfskraft an der Philosophischen Fakultät der TU Dresden, Institut für Geschichte, Lehrstuhl für Technik- und Technikwissenschaftsgeschichte (mit Unterbrechung während des Auslandsaufenthalts)
  • 07/2012 - 12/2013
    Studentische Hilfskraft an der TU Dresden im SFB 804 „Transzendenz und Gemeinsinn“, Teilprojekt M: Das Fortschrittsversprechen von Technik und die Altruismusbehauptung der Ingenieure in der technokratischen Hochmoderne (ca. 1880–1970)
  • 09/2009 - 08/2010
    Freiwilliges Soziales Jahr in der Politik bei der Sächsischen Jugendstiftung, Einsatzstelle: Internationales Begegnungszentrum St. Marienthal in Ostritz (Tätigkeit in der außerschulischen historisch-politischen Jugendbildung)

Ausbildung

  • 09/2017 - 12/2018
    Studienreferendar für das Lehramt an Gymnasien am Staatlichen Seminar für Lehrämter Magdeburg, Ausbildungsschule: Internationales Gymnasium Pierre Trudeau in Barleben bei Magdeburg
  • 09/2015 - 02/2016
    ERASMUS-Auslandssemester an der Faculté des sciences historiques der Université de Strasbourg und DFJW-gefördertes Schulpraktikum an der École européenne de Strasbourg
  • 10/2013 - 05/2017
    Studium der Geschichte, Politikwissenschaft, Soziologie, Evangelischen Theologie und Erziehungswissenschaften an der TU Dresden; Abschluss: Master of Education
  • 10/2010 - 09/2013
    Studium der Geschichte, Politikwissenschaft, Soziologie und Erziehungswissenschaften an der TU Dresden, ab Oktober 2012 zusätzlich Erweiterungsfach Evangelische Theologie; Abschluss: Bachelor of Education

Dissertationsprojekt:

Zwischen "Datengott" und "Datenaskese". Bundesdeutscher Protestantismus und Elektronische Datenverarbeitung (EDV), 1960er bis 1980er Jahre (Arbeitstitel)

In den 1960er und Anfang der 1970er Jahre erfasste eine allgemeine "Dateneuphorie" weite Teile der westdeutschen Gesellschaft. Den zeittypischen Planungsoptimismus widerspiegelnd und unter Aufnahme von Gedanken der damals populären Kybernetik wurden im staatlichen und kirchlichen Bereich Rechenzentren mit dem Ziel der Automatisierung von Verwaltungsvorgängen eingerichtet. Spätestens Anfang der 1980er Jahre schlug die allgemeine EDV-Begeisterung jedoch in eine weit verbreitete Angst vor dem totalitären Überwachungsstaat um, die ihren Höhepunkt in der Debatte um die für 1983 geplante Volkszählung erreichte. Zudem wurde Verwaltungshandeln insbesondere seit der zweiten Hälfte der 1980er Jahre in immer stärkerem Ausmaß durch die neuen PCs anstelle der zuvor genutzten Großrechner geprägt.

Im Rahmen des Dissertationsvorhabens sollen erstens Stellungnahmen von Akteuren aus dem bundesdeutschen Protestantismus zu Computerisierung und EDV in Staat und Kirche diskursanalytisch untersucht werden und zweitens erforscht werden, wie der zunehmende Einsatz von Computern die Evangelische Kirche selbst veränderte.


Masterarbeit:

Die evangelische Kirche in Baden und die Erosion des Fortschrittsversprechens der zivilen Kernenergienutzung. Die Auseinandersetzungen um den Bau des Atomkraftwerks Wyhl von 1971 bis 1983

  • Meyer, J.
    Die Eisenbahn als Missionar oder Ursache des Sittenverfalls? Zur evangelischen Eisenbahnrezeption im Königreich Sachsen
    Herbergen der Christenheit. Jahrbuch für deutsche Kirchengeschichte . 2023. S. im Erscheinen.
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  • Meyer, J.
    Spiele(n) mit Kirchengeschichte. Geschichtskulturelles Lernen durch die Rezensierung digitaler und analoger Spiele
    die hochschullehre. 2023. S. 1.
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  • Meyer, J.
    Zwischen "Datengott" und "Datenaskese". Bundesdeutscher Protestantismus und elektronische Datenverarbeitung (EDV)
    Mitteilungen zur Kirchlichen Zeitgeschichte. 2021. S. 229–235.
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weitere Publikationen

  • Einführungsvorlesung "Geschichte des Christentums" (WS 2019/2020, WS 2020/2021, WS 2021/22, WS 2022/23, WS 2023/24, WS 2024/25)

    Die Vorlesung bietet einen ausschnitthaften Gang durch die 2000jährige Geschichte des Christentums. Dabei finden insbesondere solche Themenbereiche Berücksichtigung, die für angehende Religionslehrerinnen und Religionslehrer von Relevanz für die spätere Unterrichtsplanung sind bzw. die exemplarisch grundlegende Einsichten in die Kirchengeschichte ermöglichen.

  • REP im WS 2024/25: Kirchengeschichte für Lehramt

    Das Repetitorium bereitet auf die mündliche Prüfung in Kirchengeschichte für das Staatsexamen Lehramt vor. Dabei werden anhand von Sekundärliteratur und ausgewählten Quellentexten die Zeiten der Reformation und des Nationalsozialismus erarbeitet, die für alle Prüflinge Prüfungsgegenstand sein werden.

  • Proseminar "Einführung in die Kirchengeschichte für Lehramt" (SoSe 2020, SoSe 2021, SoSe 2022, SoSe 2023, SS 2024)

    Die Lehrveranstaltung führt erstens in die Methoden und den Umgang mit Quellen in der Kirchengeschichtsschreibung ein. Dabei kommen prinzipielle und theoretische Aspekte der Disziplin Kirchengeschichte ebenso zur Sprache wie die praktische Relevanz und der Gegenwartsbezug von Geschichte. Zweitens werden exemplarisch Zugänge zu kirchenhistorischen Themen für die Planung von Religionsunterricht erarbeitet.

  • Seminar im SS 2024: Kirchengeschichte in Karten

    Spätestens mit dem spatial turn sind Karten als historische Quellen verstärkt in das Blickfeld der geschichtswissenschaftlichen Forschung geraten. Karten sind jedoch keine Abbilder der räumlichen Wirklichkeit, sondern sie stellen nur einen Ausschnitt dieser Wirklichkeit dar und interpretieren sie durch die Art ihrer Darstellung. Karten sind eine „soziale Konstruktion“ (V. Oswalt), die sich quellenkritisch auf ihre Intention und den ihnen zugrundeliegenden Ideenhaushalt hin untersuchen lassen.

  • Seminar "Zwischen Frankreich und Deutschland – Elsässischer Protestantismus vom 19. Jahrhundert bis heute" (SoSe 2023)

    Im Rahmen eines Seminars mit Exkursion in der Pfingstwoche vom 31. Mai bis 4. Juni 2023 werden Geschichte und Gegenwart des elsässischen Protestantismus vom 19. Jahrhundert bis heute im Spannungsfeld deutscher und französischer Einflüsse erkundet. Hier sind die Seminarergebnisse dokumentiert: https://elsprot.hypotheses.org/

  • Übung Evangelische Kirchenverfassungen des 20. und 21. Jahrhunderts (WS 2023/24)

    In der Übung werden wir den Inhalt ausgewählter evangelischer Kirchenverfassungen des 20. Jahrhunderts analysieren, den Inhalt der Kirchenverfassungen vor dem Hintergrund ihrer historischen Entstehungskontexte erklären und

    eigene Kirchenverfassungen vor dem Hintergrund kirchlicher Herausforderungen des 21. Jahrhunderts selbstständig in Grundzügen konzipieren und diskutieren

  • Übung "Das christliche Abendland" (WiSe 2022/23)

    In der Übung soll die Ideengeschichte des Begriffs „Christliches Abendland“ und seine wechselnden Bedeutungsgehalte von der Romantik bis in die jüngste Vergangenheit nachgezeichnet werden, anhand ausgewählter Themenfelder der kulturgeschichtliche Einfluss des Christentums auf die westeuropäische Geschichte herausgearbeitet und erörtert werden, inwiefern man trotz seiner problematischen Geschichte an dem Begriff festhalten bzw. ihn angemessener beschreiben kann.

  • Übung: Spiele(n) mit Kirchengeschichte (WiSe 2021/22)

    Im Rahmen der Übung sollen kirchenhistorische Inhalte in aktuellen Computer, Brett-, Karten- und Rollenspielen unter einem geschichtskulturellen Blickwinkel analysiert werden. Hier sind die Seminarergebnisse dokumentiert: https://kgspielen.hypotheses.org/

  • Übung "Der französische und deutsche Protestantismus im Ersten Weltkrieg" (WiSe 2019/2020)

    Infolge seines 100-jährigen Jubiläums 2014–2018 ist der Erste Weltkrieg wieder verstärkt in den Fokus geschichtswissenschaftlicher Forschung geraten, was sich in einer wahren Flut von Publikationen zur "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts" niedergeschlagen hat. Die Übung betrachtet den Ersten Weltkrieg aus kirchenhistorischer Perspektive im Lichte ausgewählter Quellen. Im Zentrum steht dabei ein Vergleich des französischen und des deutschen Protestantismus.

  • Übung "Christentum und Technik. Ein historischer Längsschnitt von der römischen Antike bis zur Zeitgeschichte" (WiSe 2020/2021)

    In der Übung wird mithilfe dreierlei Perspektiven eine Brücke zwischen Kirchengeschichtsschreibung und einer kulturgeschichtlich orientierten Technikgeschichtsschreibung geschlagen:

    • Analyse der Bewertung von Technik aus christlicher Perspektive über die Jahrhunderte
    • Untersuchung der Nutzung von Technik innerhalb der Kirche(n)
    • Studium des Fortlebens von dem Christentum entlehnten Topoi in säkularisiertem Gewand innerhalb gesamtgesellschaftlicher Technikdiskurse des 19. und 20. Jahrhunderts