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Vashtis ambivalente Rezeption

Auf den ersten Blick scheint es, als spiele die Figur der Vashti nur eine Nebenrolle im Buch Esther. In der rabbinischen Literatur wurde sie jedoch zu einer Hauptfigur innerhalb der Esthererzählung, in welcher sie als Bösewicht und Gegenpol zu dieser auftritt. Für die frühe und späte jüdisch-feministische Kritik präsentiert die Figur der Vashti, die sich weigert, den Forderungen ihres Mannes nachzukommen, eine wichtige Ikone des Feminismus – oft zum Nachteil von Esther. Doch wer war Vashti wirklich? Nimmt sie überhaupt eine tragende Rolle in der Erzählung ein, und wenn ja, dann welche? Paradigmen wie Geschlecht, Genre, Macht und Exil spielen eine tragende Rolle bei der Beantwortung dieser Frage, der Rabbinerin Irene Muzas Calpes in Ihrem Vortrag nachgeht.

Biografie

Irene Muzas Calpe wird die erste weibliche Rabbinerin Spaniens sein und leitet die Masorti-Gemeinde in Barcelona. Geboren und aufgewachsen in Barcelona, studierte Irene Muzas Calpe Englische Philologie an der Universitat Autonoma de Barcelona, wo sie ihr Postgraduiertenstudium der Englischen Literatur abschloss. Im Rahmen ihres Rabbinatsstudiums hat sie einen BA und MA in Jüdischer Theologie an der Universität Potsdam absolviert. Ihre Interessenschwerpunkte gelten der jüdischen Populärkultur – von antiken Midraschim bis hin zu Superhelden-Comics – sowie Gender und Judentum.

 

Wir bitten alle Interessierten sich via E-Mail bei Prof. Yemima Hadad vorab zu registieren, da aufgrund der Räumlichkeiten nur zehn Plätze verfügbar sind!