TRANSARA-Jahrestagung in Leipzig, 15-16.05.2025 (Tagungssprache Englisch)
Wenn man über die Umnutzung von Kirchengebäuden nachdenkt, scheinen einige binäre Unterscheidungen auf der Hand zu liegen:
„Evangelische Kirchen lassen sich leichter kooperativ nutzen, weil sie mit einem anderen Verständnis von Sakralität verbunden sind als katholische Kirchen.“
„Säkularisierung führt zu einem fortschreitenden Verlust an sakralen Räumen.“
„In Städten ist eine erfolgreiche Transformation wahrscheinlicher, weil eine Vielzahl von Akteuren vorhanden ist.“
Die Arbeit der Forschungsgruppe in den letzten Jahren hat jedoch gezeigt, dass diese konfessionellen, religiösen und Stadt-Land-Binaritäten, die für unsere Auswahl der beiden Forschungsgebiete in Ost- und Westdeutschland leitend waren, sich komplex überlagern und um weitere Faktoren ergänzt werden müssen. Auswirkungen der Minderheits-/Mehrheits-Konfession kommen dabei ebenso in den Blick wie Unterschiede in der Baukultur. Als Querschnittsdimensionen erscheinen darüber hinaus das ökonomische Kapital, touristische Potenziale, Engagementkulturen und Kirchenbilder.
Ziel der Tagung ist es, ein komplexeres Geflecht von Transformationspfaden und -mustern zu entwickeln und in den europäischen Kontext einzuordnen. In unserer Forschung entwickelte Thesen aus dem innerdeutschen ökumenischen Vergleich werden mit Perspektiven aus der Forschung und Erfahrungen aus der kirchlichen Praxis und religiösen Denkmalpflege in verschiedenen Teilen Europas diskutiert.
Programm und Anmeldung: https://www.transara.uni-bonn.de/de/veranstaltungsseiten/transara-jahrestagung-2025