Ich glaube an den Heiligen Geist. So beginnt der dritte Artikel des Apostolischen Glaubensbekenntnisses, das in jedem Gottesdienst gesprochen wird. Die Rede vom Geist ist im Bekenntnis trinitarisch eingebettet und hat damit eine grundlegende Bedeutung für den Gottesglauben. Gleichwohl entzieht sich der Geist – wie es vielleicht auch seine Art ist – immer wieder theologischen Systematisierungsversuchen. Viele beklagen regelrecht eine „Geistvergessenheit“ in Theologie und Kirche, meinen damit aber vor allem die sog. „westliche“ Theologie, die durch Aufklärung und kritische Wissenschaft kaum mehr Raum für das Bewusstsein eines Geistwirkens lässt. In vielen dogmatischen Gesamtdarstellungen kommt der Geist nur am Rande vor, während er in der biblischen Tradition gleichsam einen Grundtenor der Rede von Gott und den Menschen darstellt. Der Geist als creator spiritus (vgl. EG 126) gilt in besonderer Weise als die Schöpferkraft Gottes, die sich in Schöpfung und Neuschöpfung als Leben schaffende Kraft erweist, im Leben der Menschen ebenso wie in der Kirche. Unter diesen Vorzeichen gehen die Vorträge und Workshops des Studientages auf eine Spurensuche des Geistes in den neutestamentlichen Überlieferungen und in seiner Bedeutung für das persönliche Glaubensleben und für die Erneuerung der Kirche.
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